SCHIENE regional - Bahnthemen Südwest

© 2008 by Frank-D. Paßlick, Gengenbach
 

IRE - der InterRegioErsatz

Was ist daraus geworden? - Eine Bilanz nach 365 Tagen

 

IRE-Begegnung
    IRE-Begegnung auf der Rheintalbahn bei Baden-Baden.  
     

Die Situation seit dem Fahrplanwechsel am 10. Juni 2001 stellte sich bedrückend dar. Der InterRegio auf der Schwarzwaldbahn war bis auf zwei Zugpaare gestrichen, der Ersatz durch den "IRE" war kein Ersatz, sondern eine Notlösung. Die rote Auszeichnung der IRE im Fahrplan und auf den Zugzielanzeigen an den Bahnhöfen führte lange Zeit zu Irritationen. Auch heute noch fragt mancher Gelegenheitsfahrgast (mit Recht!), ob ein Zuschlag zu zahlen sei. - Aber wofür? Der hochgepriesene neue Standard IRE wurde erst nach monatelangem Betrieb zu einem Produkt mit erkennbaren Qualitätsstandards.

Die folgende Darstellung, das sei betont, bezieht sich nur auf den IRE-Einsatz zwischen Karlsruhe und Konstanz. Und hier hat sich, nach den schmerzhaften Erfahrungen der ersten Monate, tatsächlich die Realität des Betriebsalltag dem Idealbild der Ankündigungen der neuen Zugart angenähert.

Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Redesign-Wagen vereinheitlicht die Zugbildung. Zumindest bei der Einfahrt des IRE in den Bahnhof sieht der Fahrgast nur noch rot, während vor einem Jahr regelmäßig alle Farbschattierungen, mit denen "Silberlinge" in den letzten 40 Jahren herumgefahren waren, innerhalb einer Ausrüstung vorgeführt wurden. Viel wichtiger ist allerdings, dass mittlerweile die Länge der Züge besser an den Bedarf angepasst ist. Die katastrophale, beinahe täglich wiederkehrende Überlastung bestimmter Züge wurde zum großen Teil behoben. Hier kann nicht darüber spekuliert werden, ob dies womöglich eine Folge der "Abwanderung" zu anderen Zügen oder zu anderen Verkehrsmitteln ist. Die Vermutung liegt nahe, wenn man täglich das "Stimmungsbild" der Fahrgäste mitverfolgen konnte.

IRE-Begegnung

     
     
    IRE-Begegnung in Offenburg.
     
    Die einheitliche Farbgebung und der bessere Pflegezustand kennzeichnen die äußere Entwicklung des IRE in den vergangenen 12 Monaten.

Deutlich verbessert hat sich, und dieses Thema bekommt durch die Diskussion um die kostenlose Mitnahme einen noch höheren Stellenwert, die Vorhaltung von Fahrradstellplätzen im Zug. IRE-Züge ohne Fahrradabteil sind die seltene Ausnahme. Die Durchsage des Wagenstands ist zumindest am Bahnhof Offenburg zum Standard geworden.

Der "taktlose" Fahrplan, der seit der IRE-Einführung zwischen Karlsruhe und Offenburg entstanden ist, wurde in einem kleinen Schritt am 16.06.02 verbessert. Die Neustrukturierung des Verkehrsangebots zwischen Karlsruhe und Konstanz erfolgte zum "großen" Planwechsel am 15.12.2002. Die Gesamtstrecke (KBS 702 und 720) wird seither im fast lückenlosen Stundentakt bedient, im Wechsel durch IRE und RE. Die bis dahin verbliebenen beiden IR-Zugpaaare wurden in IC umgewandelt, womit sie aus der Integration in den Verbundtarif der Ortenau herausgefallen sind. Für die Stadt Hornberg an der Schwarzwaldbahn hat sich die Anbindung an den übrigen Landkreis trotz eines Zusatzangebots der Ortenau-S-Bahn deutlich verschlechtert. Auch in Biberach (Baden) und Steinach sieht man die "Konstanzer" jetzt nur noch durchfahren.

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