Streckenmeldungen 1997


KBS 702 Rastatt - Baden-B. | KBS 702 Bühl - Appenweier | KBS 702 Offenburg
KBS 702 Offenburg - Freiburg - Basel | KBS 719 Offenburg - Strasbourg
KBS 720 Offenburg - Singen | KBS 722 Biberach (Baden) - Oberharmersbach

 

Stand: 02.1998



KBS 702 Karlsruhe - Offenburg (- Basel)

Um den wichtigen nördlichen Abschnitt der NBS/ABS Karlsruhe - Offenburg wird seit über zehn Jahren mit unterschiedlichen Varianten zur Entschärfung des Nadelöhrs zwischen Rastatt und Baden-Baden spekuliert. Von Karlsruhe bis Rastatt stehen durch die beiden Strecken über Ettlingen (West) und Durmersheim vier Gleise zur Verfügung. Der Zweig über Durmersheim wird neben den Zügen des Fernverkehrs (ICE, IC/EC, IR - 160 km/h) im Stundentakt mit Verdichtungen auch von der Karlsruher Stadtbahn (90 km/h) befahren. Die Stadtbahn ist daher nicht nur wegen der Linienführung durch die Karlsruher Innenstadt, sondern ebenso aufgrund der Abhängigkeit von schnell fahrenden Zügen sehr verspätungsanfällig. Der Bahnhof Rastatt ist andererseits wegen seiner Kurvenlage für die Fernzüge nur mit 110 km/h durchfahrbar.

Nachdem die Parallelführung der NBS zur Autobahn A5 (Umfahrung von Rastatt) zwischen Muggensturm und Haueneberstein (ehemaliger Bahnhof zwischen Rastatt und Baden-Baden) insbesondere am Widerstand der Gemeinde Rauental scheiterte, wurde über Jahre von der DB und der Stadt Rastatt eine Tunnellösung mit Unterquerung der Murg favorisiert. Der Abzug von Finanzmitteln nach dem Mauerfall ließ diese Planung allerdings sterben. Recht überraschend präsentierte die DB im September eine kostengünstigere Tunnellösung mit Einzelröhren für jedes Richtungsgleis. Unter Einberechnung der notwendigen Überwerfungsbauwerke bei der Einfädelung in die bisherige Rheintalstrecke koste die Tunnellösung nur knapp 100 Mio DM mehr als die von vielen Gegnern bekämpfte ebenerdige Streckenvariante.

Der viergleisige Betrieb sollte ursprünglich in diesem Jahr im Abschnitt Baden-Baden - Offenburg nach annähernd zehnjähriger Bauzeit aufgenommen werden, Verzögerungen durch den Abzug von Finanzmitteln (seit 1990) lassen jetzt auf eine durchgehende Inbetriebnahme erst im Jahr 2002 hoffen.

In Baden-Baden ist Mitte September 1997 die erste neue Bahnsteigkante (Gleis 2) in Betrieb gegangen, an der dritten neuen Bahnsteigkante wird gebaut. Die Gleislage aller anderen Gleise wird verschoben, was zeitweilig mit betrieblichen Einschränkungen verbunden ist. Die Gleise 1 und 2 werden teilweise in einem Betontrog verlegt, was eine Erschütterungsdämpfung bewirken soll. Für den Schallschutz wurden überdimensionale Wände mit integrierten Seitenhaltern für die Fahrleitung aufgestellt. Die Oberkante der Schallschutzwände befindet sich auf Traufhöhe des stattlichen Empfangsgebäudes!

Mit Gleislageproblemen im Baustellenbereich südlich von Baden-Baden begannen am Nachmittag des 2. Dezembers betriebliche Einschränkungen, die kurz nach 17 Uhr zu einem schweren Betriebsunfall bei Sinzheim führten: ein Stadtexpress von Offenburg nach Karlsruhe (-Saarbrücken) fuhr auf einen stehenden Güterzug auf. Es gab Verletzte (vier Personen stationär) und eine Streckensperrung bis 3 Uhr nachts. Die Ursache ist menschliches Versagen. Warum die stark beschädigten Reste von Autotransportwagen, auf die der Stadtexpress bei Sinzheim aufgefahren war, zwei Monate lang "werbewirksam" neben der Bahnstrecke in unmittelbarer Nähe eines beschrankten Bahnübergangs liegen blieben, ist unerklärlich.

Zwischen Bühl (Baden) und Renchen wird derzeit auf den neuen Gleisen des Fernverkehrs gefahren, was im vollständig neuen Bahnhof Achern und im Haltepunkt Renchen Behelfsbahnsteige notwendig machte. Bauarbeiten finden beinahe auf der ganzen Streckenlänge statt, Schwerpunkte sind dabei die Bahnhöfe Baden-Baden und Appenweier.

Vollkommen umgestaltet wird auch der Bahnhof Appenweier, in dessen Bereich die neue Kurve in Richtung Kehl - Strasbourg, mit großzügigerem Halbmesser als bisher, Anfang Oktober in Betrieb genommen wurde. Auch im Nordkopf des Bahnhofs Offenburg geht es "drunter und drüber": Bereits vor dem 1. Weltkrieg wurde eine kreuzungsfreie Gleisführung vom Rangierbahnhof Offenburg nach Straßburg (damals noch deutsch) geplant und teilweise gebaut. Die damals errichteten Brückenköpfe sind in den letzten Jahren abgetragen worden. Eine Unterführung, die bisher ausschließlich von Güterzügen benutzt wurde, ermöglicht seit einigen Wochen die kreuzungsfreie Einfahrt von Reisezügen, die von Norden kommend nach Gleis 5 oder 6 des Offenburger Bahnhofs einfahren. Im Zuge der Gleisumbauten im nördlichen Bahnhofsbereich erfolgte auch der, seit geraumer Zeit nicht mehr alltägliche, Einbau einer neuen doppelten Kreuzungsweiche (Bauart Baesler).

KBS 702 Rastatt - Baden-B. | KBS 702 Bühl - Appenweier | KBS 702 Offenburg
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KBS 702 (Karlsruhe -) Offenburg - Basel

In vier Nächten zwischen dem 16. und 21. April 1997 wurde in Offenburg (Personenbahnhof) das neue elektronische Stellwerk (EStW von Siemens) in Betrieb genommen. Der Stellbereich umfaßt neben dem Personenbahnhof Offenburg auch die Bahnhöfe Niederschopfheim, Friesenheim und Lahr und ersetzt eine Vielzahl von örtlichen Stellwerken in mechanischer und Dr-Technik. Ein mechanische Stellwerk in Offenburg wird als Baudenkmal erhalten. Auf dem genannten Streckenabschnitt ist durch das EStW, sowie durch die Installation der neusten Kombisignaltechnik, die Voraussetzung für die Einführung von CIR-ELKE zur Verdichtung der Zugfolge auf der vielbefahrenen Rheinschiene gegeben. Die Umstellung war sehr gut vorbereitet worden und nur von kleineren Betriebsstörungen begleitet. Am 20.04. wurde im Personenbahnhof Offenburg der südliche Bereich bereits über EStW gesteuert, der nördliche Bereich noch über Technik aus dem Jahre 1908. Auf Rangierfahrten wurde an diesem Tag verzichtet, wobei die Brechung der SE/RE-Züge zwischen Heidelberg und Basel nach Rastatt verlegt wurde. Die lokbespannten Züge auf der KBS 719 und 720 verkehrten als Wendezüge mit zwei Triebfahrzeugen.

Im neuen Fahrplanabschnitt werden die Möglichkeiten des EStW bereits teilweise ausgeschöpft: Von Norden kann nun in die Gleise 3 und 4 eingefahren werden, was ein Umsetzen der SE-Züge aus Merzig überflüssig macht. Ebenso kann jetzt von Gleis 3 und 4 nach Basel/Konstanz ausgefahren werden, was weitere Rangierfahrten einspart.

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KBS 702 (Karlsruhe -) Offenburg - Basel

Südlich von Offenburg findet der Ausbau der Streckenkapazität bisher eher im Verborgenen statt. Die technische Einrichtungen für CIR-ELKE (Computer integrated railroading - Erhöhung der Leistungsfähigkeit im Kernnetz der Eisenbahn) sind nur bei genauem hinsehen erkennbar. Durch dichtere Zugfolge soll die überlastete Strecke noch einige Jahre über die Runden kommen. Nach den Planungen und eingeleiteten Raumordnungsverfahren für Teilabschnitte in den 70er und 80er Jahren ist es um diesen Abschnitt der Rheintalstrecke seitens der DB recht ruhig geworden. Während sich die große Politik, so auch Verkehrsminister Wissmann, mit Aussagen über den Ausbau und Verträgen (!) mit der Schweiz bezüglich der Verlagerung des Transitverkehrs auf die Schiene weit aus dem Fenster lehnt, sind die regionalen Politiker enttäuscht von Bonn und der DB. In die Haushaltsplanungen vieler Gebietkörperschaften wurden für den vor Jahren angekündigten drei- oder viergleisigen Ausbau der Strecke Mittel eingestellt, die nun brach liegen.

Die Landräte des Ortenaukreises (Fehringer), der Landkreise Emmendingen (Watzka), Breisgau-Hochschwarzwald (Glaeser), Lörrach (Rübsamen) und Waldshut (Wütz), sowie der Freiburger Oberbürgermeister (Böhme) fordern Mitte November in einem gemeinsamen Papier den Ausbau der Bahn. "Katastrophale Folgen für den Oberrhein" werden befürchtet, wenn die Transitlastzüge durch die Schweiz erst in Weil am Rhein auf die Eisenbahn verladen werden. Vielmehr sollen entlang der Autobahnen Verladestationen nach dem Vorbild "rollende Landstraße" eingerichtet werden. Der zügige Ausbau des dritten und vierten Gleises südlich von Offenburg sei daher dringend erforderlich. Leider können die bis hierhin sehr einsichtigen Herren nicht darauf verzichten, im selben Papier auch den sechsspurigen Ausbau der A5 zu fordern.

Wenige Tage später berichtet die Badische Zeitung aus Freiburg, daß die DB zum Jahresende 1997 den Containerumschlag in der Breisgaumetropole aufgibt. "Spediteure kämpfen gegen den Abbau des Verladekrans" lautet die Überschrift, und der DB-Pressesprecher äußert sich dazu schon in der dritten Person: "Die stellen den Zugverkehr dort ein". Die Krananlage wurde 1984 gebaut. Der einflußreiche Regionalverband Südlicher Oberrhein RVSO wirft der Bahn vor, sich klar gegen den Willen der Region zu verstoßen.

In einen Betriebsunfall wurde am 20. Januar im Personenbahnhof Freiburg i. Br. ein Regionalexpresszug verwickelt.

Der auf dem Bahnsteig wartende Fahrgast kennt und fürchtet sie, die Verspätungsmeldungen wegen "Störungen im Betriebsablauf". Viel zu oft verbirgt sich hinter dieser wenig konkreten Aussage die letzte Tat eines verzweifelten Menschen. Der Regionalbereich Karlsruhe hat den bisher zur Vermeidung von Nachahmung immer verschwiegenen Sachverhalt nun mit Zahlen an die Öffentlichkeit getragen: Insbesondere der Streckenabschnitt zwischen Offenburg und Freiburg nimmt einen traurigen Spitzenplatz in der bundesdeutschen Statistik der Selbsttötungen auf Eisenbahnstrecken ein. Von 1000 Menschen, die in jedem Jahr auf den Gleisen ihr Leben beenden, sterben allein 300 im Regionalbereich Karlsruhe. Während diese Vorfälle für die wartenden Reisenden "nur" ärgerlich sind, werden andere unmittelbar beteiligte, Lokführer, Zugbegleiter, Polizisten usw., psychisch in starkem Maße belastet. Vollkommen unverständlich sind in diesem Zusammenhang die Fragen eines Staatsanwalts an den unter Schock stehenden Lokführer eines morgendlichen Regionalexpresses zwischen Freiburg und Offenburg, warum er denn nicht rechtzeitig den Zug angehalten habe, er sei wohl nicht nüchtern! Wenig Einsehen in die Belange der Eisenbahner und Fahrgäste zeigte die Staatsanwaltschaft in den letzten Monaten immer wieder durch Sperrung beider Richtungsgleise dieser vielbefahrenen Oberrheinstrecke nach Selbsttötungen.

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KBS 719   Offenburg - Kehl - Strasbourg

Jahrelang hatte sich unter anderem der VCD Ortenaukreis für bessere ÖPNV-Verbindungen und ein sinnvolles Tarifgefüge im grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Deutschland und Frankreich über die Kehler Rheinbrücke eingesetzt. Am 24. November erfolgte nun in Kehl die Unterzeichnung mehrerer Verträge: Ein Kooperationsabkommen zwischen der Région Alsace und der Communauté Urbaine de Strasbourg auf französischer Seite, sowie dem Land Baden-Württemberg und dem Ortenaukreis bildet die Grundlage für eine gemeinsame Verkehrs- und Tarifplanung im Grenzraum Strasbourg / Ortenau. Nach langen Verhandlungen zwischen SNCF (frz. Staatsbahn) , CTS (Regionalverkehrsges. Strasbourg) und dem TGO (Tarifverbund Ortenaukreis) wurde unmittelbar anschließend der Vertrag über die Einführung des öffentlichen Verkehrsverbunds Strasbourg-Ortenau unterzeichnet. Seit dem 29.11.1997 sind TGO-Fahrscheine sowie TGO-Monatskarten zwischen Offenburg und Strasbourg erhältlich.

Die Vorgeschichte stimmte wenig hoffnungsvoll: Die mit Landesmitteln für die wenigen Streckenkilometer auf französischem Boden mit den SNCF-Sicherheitseinrichtungen ausgestatten Triebwagen 628 durften bis heute, trotz Abnahme durch die französischen Behörden, nur bis Kehl eingesetzt werden. Lediglich für die lokbespannten (DB Zweisystem- Lok BR 181) Züge mit unattraktiven SNCF-Wagen stand die Grenze alle zwei Stunden offen.

Zum 1. Dezember sollte aus der 1993 gegründeten Tarifgemeinschaft Ortenaukreis TGO ein "echter" Tarifverbund werden. Für die BahnCard- und Familienpaßfahrer, die mit diesem Stichtag auf die gewohnte Ermäßigung verzichten müßten, erhalten allerdings noch eine Galgenfrist bis zum 1. Februar 1998: Die erforderlichen Fahrscheinautomaten sind noch nicht flächendeckend installiert worden. Somit können an den vielen Bahnhöfen im größten Flächenkreis Baden-Württembergs auch weiterhin DB- statt TGO-Fahrscheine gekauft werden.

Im Schülerverkehr werden ab Jahreswechsel durch verringerte Landeszuschüsse erhebliche Belastungen auf die Eltern zukommen. Der Tarifverbund Ortenaukreis biete als "Trostpflaster" für DM 20 eine Schülercard für Inhaber von Monatskarten an, die täglich ab 14 Uhr in allen TGO-Verkehrsmitteln im Kreisgebiet zu beliebigen Fahrten gültig ist.

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KBS 720   Offenburg - Singen (Schwarzwaldbahn)

Neue Selbstblocksignale am ehemaligen Bahnhof Ortenberg erhöhen die mögliche Zugfolge im Einfahrtsbereich Offenburg Süd seit Inbetriebnahme des EStW Offenburg.
Der neue Fahrplan 97/98 bringt auf den ersten Blick eine Verbesserung auf dem Streckenabschnitt Offenburg - Hausach: alle RE zwischen Offenburg und Singen (-Konstanz) halten ab Fahrplanwechsel auch in Steinach (Baden). Durch Verschiebung der Fahrplanlage einiger RE zwischen Offenburg und Hausach u.z. wird ein etwas holpriger Stundentakt erreicht. Dieser Takt verschlechtert allerdings die Anschlußsituation in Offenburg (besonders Richtung Norden) teilweise erheblich. Vom ICE aus Richtung Karlsruhe entstehen Übergangszeiten von 56 , vom IR 41 Minuten (früher 11 min). Auch in Gegenrichtung wird ein wichtiger ICE-Anschluß um vier Minuten verpaßt, während die IR Zubringerfunktion besonders am Wochenende über den ganzen Tag nicht mehr vorhanden ist.

Mit dem kleinen Fahrplanwechsel im September wurden die überlasteten Lokomotiven der Baureihe 111 vor den Interregiozügen durch die neuen Maschinen BR 101 im Wendezugbetrieb abgelöst. Dadurch konnten auch die Fahrzeugumläufe wegen der kurzen Wendezeit in Konstanz rationalisiert werden. Bei Verspätungen ist es allerdings schon mehrfach vorgekommen, daß die Wendung des IR von Hamburg-Altona nach Konstanz zur abendlichen Rückfahrt nach Heidelberg bereits in Singen (Hohentwiel) erfolgen mußte.

Nachteilig für die Fahrgäste des unteren Kinzigtals wirkt sich eine Fahrplanänderung aus, eine Durchbindung des Triebwagens von Horb über Freudenstadt , Hausach und Offenburg bis Kehl mit sich brachte: aus Zeitgründen hält der Einteiler BR 627 nicht mehr in Haslach, Steinach und Gengenbach, womit eine der letzten guten Anschlußverbindungen auf die Stadtexpress-Züge von Offenburg nach Merzig entfallen ist. Allein in Gengenbach stiegen vor dem Planwechsel bis zu dreißig Fahrgäste in den nun mit 80 km/h durchzuckelnden Triebwagen.

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KBS 720 Offenburg - Singen | KBS 722 Biberach (Baden) - Oberharmersbach

KBS 722   Biberach (Baden) - Oberharmersbach

Aufgrund des geringen Engagements der DB AG ist der Zuschlag für den Nahverkehrsbetrieb ab 1998/99 auf den Schienenstrecken des Ortenaukreises mit Ausnahme eines Anteils auf der Rheintalstrecke an die Landestochter SWEG gegangen. Die SWEG hält als Gesellschafter 46% der Geschäftsanteile der TGO (siehe Streckenmeldung KBS 719), wobei das stellvertretende SWEG-Vorstandsmitglied Joh. Müller gleichzeitig TGO-Geschäftsführer ist. Aufsichtsratsvorsitzender ist übrigens Hermann Schaufler, Minister für Umwelt und Verkehr BW. Die SWEG betreibt schon seit Jahren im Landkreis die kleinen Stichbahnen im Achertal und Harmersbachtal.
In Oberharmersbach soll nun eine größere Wartungsanlage für die neu zu beschaffenden Regio-Triebwagen erstellt werden. Die DB bietet allerdings an, die Wartung im Bh Offenburg, der nur noch Kleinloks beheimatet und entsprechende Kapazitäten frei hat, durchzuführen.
Geplant sind ab nächstem Jahr durchgehende Zugläufe von Oberharmersbach nach Offenburg, was allerdings den Einbau von zwei Weichen in Biberach erforderlich macht.

Jahrelang warteten einige Lokalpolitiker im Harmersbachtal auf die Abfahrt des letzten Zuges aus dem Tal hinaus: die Bahntrasse hätte ja nur zu gut in die Straßenbaukonzepte gepaßt. Mit dem Wechsel zum Sommerfahrplan wird nun die SWEG (Südwestdeutsche Verkehrs AG) mit neuen Triebwagen das Tal im Stundentakt befahren. Gegenüber dem alten "Zeller Bähnle" wird der neue Triebwagen vom Typ RegioShuttle RS1 mit 80 km/h die schienengleichen Bahnübergänge zwischen Biberach (Baden), Zell am Harmersbach und Oberharmersbach überqueren, was eine Modernisierung der BÜ-Sicherungsanlagen erforderlich macht. Trotz der erheblichen Belastungen für die Gemeinden herrscht im Tal eine positive Erwartungshaltung - nur nicht bei den Dörfern abseits der Strecke, deren Busbedienung durch die Verlagerung des bisherigen Busverkehrs ab 24. Mai 1998 auf die Schiene verschlechtert wird.

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