Eisenbahnthemen aus dem Südwesten DeutschlandsWärterposten 60 Schwarzwaldbahn |
Eisenbahnfreunde Zollernbahn unterwegs Der Winter 2004/05 hat endlich wieder einmal gezeigt, wie hell das dunkle Halbjahr sein kann: Die geschlossene Schneedecke hielt sich auch in die tieferen Lagen bis Mitte März. Dabei war der Winter aus Sicht der Eisenbahner wenig problematisch. Nicht große Schneemengen innerhalb kurzer Zeit, sondern immer wieder ein paar Zentimeter neuer Pulverschnee sorgten für ein Winterparadies Schwarzwald. Der Fahrplan wurde vorbildlich eingehalten, auch bei den zusätzlichen Tunnelfahrten kurz nach Weihnachten zwischen St. Georgen und Hausach mit dem "Roten Brummer", der, im Bild links, auf der Talfahrt lautlos am Posten 60 durch den Schnee gleitet. |
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An Ostern waren nach zwei frühlingshaften Wochen nur noch geringe Schneereste zu sehen, dafür blühten die Schneeglöckchen und selbst die Tulpen stecken schon ihre Köpfe durch die Tannenzweige, die sie den Winter über geschützt hatten. Die Eisenbahnfreunde Zollernbahn waren mit großem Aufgebot von Tübingen her angereist und hatten ein schönes Nostalgie-Programm zusammengestellt. Regen und Sonnenschein wechselten in schneller Folge. Von Karsamstag bis Ostermontag fuhren viele Sonderzüge zwischen den Eckpunkten Offenburg, Alpirsbach und Engen über die Schwarzwald- und Kinzigtalbahn. Beteiligt waren VT 96 625, 221 135 und 01 519. Am Ostersonntag hat V2001 mit ihren vollbesetzten Zweiachsern im Schlepp gerade den Gaisloch-Tunnel durchfahren. Über dem Tunnel befindet sich die Plattform "Dreibahnen-Blick". Von hier aus kann der Wanderer inzwischen wieder eine herrliche Aussicht genießen, da im Herbst 2004 in einer gemeinsamen Aktion der DB Schwarzwaldbahn GmbH, den Anrainergemeinden und den Forstbehörden der Freischnitt einiger wichtiger Stellen an der Schwarzwaldbahn vereinbart wurde. Hausach wurde drei Tage lang zum Zentrum der Sonderfahrten auf der Schwarzwaldbahn. Am Karsamstag starteten zwei Züge, mit V200 und 01 519 bespannt, zu Ausfahrten nach Immendingen (Besichtigung des neuen HZL-Betriebswerks) und nach Engen. Zwischen Triberg und St. Georgen wurde eine "fliegende" Überholung des Dampfzugs auf dem Gegengleis durch den Dieselzug auf dem Regelgleis geboten. Wer nicht so weit reisen wollte, fand mit den Schienenbus-Pendelfahrten zwischen Hausach und St. Georgen eine wunderbare Gelegenheit zum Studium des Kernstücks der Bergstrecke mit 37 der 39 Tunnel. Schon der erste Einteiler (nur VT) war, trotz der regnerischen Witterung, hervorragen ausgelastet. Foto rechts: V200 135 verlässt mit ihrem Sonderzug am Ostermontag den Gummambs-Tunnel auf der Fahrt in Richtung Triberg. An beiden Osterfeiertagen hatte die Königin der Dieseltraktion, V 200 135, die Tunnelstrecke der Schwarzwaldbahn fest im Griff. Mit jeweils vier Pendelfahrten wurde annähernd ein Zweistunden-Takt realisiert. Der einstündige Wendeaufenthalt in Hausach konnte zum Beispiel für eine Besichtigung des Modells der Schwarzwaldbahn im Massstab 1:87 gegenüber vom Bahnhof genutzt werden. |
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Die stolze Dampflok 01 519 ist am Ostersonntag unterwegs von Offenburg über Hausach u. Triberg, hier bei der Ausfahrt aus dem 835m langen Gr. Triberger-Tunnel, nach St. Georgen. Während V2001 vorzugsweise die Bergstrecke bediente, war 01 519 im unteren Kinzigtal zwischen Hausach und Offenburg unterwegs. Am Ostersonntag fuhr sie allerdings auch noch einen "Langlauf" von Offenburg nach Sankt Georgen und zurück nach Hausach. Die Auspuffschläge hallten weit durch das tief eingeschnittene Tal der Gutach und kündigten damit schon das überwältigende Schauspiel der Vorbeifahrt an. Die Mitfahrt im Dampfzug macht erlebbar, was es heißt, den Schwarzwald zu überwinden. Den modernen Elok merkt man die Anstrengung nicht mehr an. Eine persönliche Anmerkung sei an dieser Stelle erlaubt. Als Beobachter der Szene rund um die Eisenbahn kann ich immer wieder feststellen, dass es unter Jugendlichen, aber auch unter Erwachsenen, inzwischen viele Menschen ohne Beziehung zur Eisenbahn gibt. Den Veranstaltern der Sonderfahrten ist es zu verdanken, dass der Aufmerksamkeitswert der Eisenbahn in den Regionen deutlich erhöht wird. Und damit können durchaus auch Kunden für den Regelzugverkehr gewonnen werden. Vielen Dank!
Das Schauspiel der Dampfausströmung aus den Bergportalen der langen Tunnel (Niederwasser-Kehrtunnel, Eisenberg-Tunnel, Gr. Triberger-Tunnel, Gremmelsbach- und Sommerau-Tunnel), noch eine halbe Stunde nach der Durchfahrt des dampfgeführten Zugs auf der Bergfahrt, ist immer wieder sehr beeindruckend.
Auf dem Foto rechts ist 143 308 zu sehen, die am Ostersonntag den RE 4109 von Karlsruhe nach Konstanz führte. Mit 25 Minuten Abstand folgte sie dem Sonderzug mit 01 519 an der Spitze. Durch den Triberger Kehrtunnel schob sie eine riesige Dampfsäule vor sich her, die sie etwa 75 Meter hinter dem Tunnelportal durchbrach.
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