Nach einem harten und schneereichen Winter, noch dazu bei dem späten Ostertermin Mitte April, hatten sich Veranstalter und Eisenbahnfreunde eigentlich einen wunderschönes Frühlingswetter gewünscht. Stattdessen gab es das sprichwörtliche Aprilwetter mit Dauerregen, windigen Schauern und nur ganz selten ein kurzes Aufhellen, was immerhin die Sonne erahnen ließ. Trotzdem wurde ein dreitägiges und abwechs- lungsreiches Programm durchgeführt, deren Haupt- akteure die Dampfloks 01 519 und 052 740 mit ihren (teilweise) historischen Wagengarnituren. Zwischendrin wieselte auch wieder der Schienenbus 796 625 über die Schwarzwaldbahn. Neben den bekannten Tunnelfahrten unternahm er am Ostersonntag eine Rundfahrt von Offenburg über Hausach, Freudenstadt, Horb, Rottweil und Villingen wieder zurück.
Osterdampf 2006
Das Foto rechts wurde am 28.12.2005 bei der Vorbeifahrt des VT 98 am Wärterposten 60 aufgenommen - noch vor dem großen Schneefall. An den Folgetagen musste der VT die Unterstützung von V 100 2335 in Anspruch nehmen. Diese Lok stand auch über Ostern als Reseve in Hausach, überwiegend arbeitslos ...
Der Karsamstag bot nicht nur Tunnelfahrten mit dem Schienenbus zwischen Hausach und St. Georgen, sondern auch zwei unterschiedliche "Ausfahrten" mit 01 519 (Hausach - Villingen - Engen und zurück) und mit 50 740 (Offenburg - Hausach - Donaueschingen - Rottweil - Villingen - Hausach). Viele Fotografen harrten im Nieselregen an der Strecke aus und freuten sich, als schon von weiter Entfernung der Auspuffschlag der Loks zu hören war. Eine Gruppe von Beobachtern besetzten den Dreibahnenblick und konnen so schon lange, bevor der Dampf zu schnuppern war, die weiße Rauchfahne am gegenüber liegenden Hang hinaufwandern sehen.
Auf den Fotos oben (16.04.2006) ist zu erkennen, wie sich der Dampfsonderzug links dem Gaisloch-Tunnel nähert, von den Zuschauern oben auf der Plattform des Dreibahnenblicks sind daher nur die Rücken zu sehen. Einige Sekunden später hat die Lok bereits den nur 54 langen Tunnel passiert und die Beobachter haben sich alle Richtung Hohnen umgewandt.
Noch 106 Höhenmeter liegen vor 052 740, bis in Sommerau der höchste Punkt der Schwarzwald- bahn erreicht ist. Die Fahrt im Dampfzug macht eindrücklich die lange Steigung der verschlungenen Strecke erkennbar. Bei der Umrundung der Ortschaft Nieder- wasser hängt der Dampf noch über der Strecke am gegenüber liegen- den Steilhang.
Nachdem der Eisenberg durchfahren wurde, kehrt der Zug wieder in das Tal der Gutach zurück. Kurz vor dem Bahn- hof Triberg kann der Zug vom Dreibahnenblick aus beobachtet werden.
Hinter dem Bahnhof wird beginnt bei der Fahrt duch die beiden Triberger Tunnel eine weitere Richtungsänderung. Rechts der Gutach geht es in Richtung Norden bis zur Seelenwald-Kehrschleife.
Auf dem Foto links fährt der Zug kurz vor dem Hohnen-Tunnel wieder nach Süden. Diese Stelle liegt unmittelbar oberhalb des Nordpor- tals des Großen Triberger Tunnels - aber 90 m höher.
Die 50er hat dafür neun Minuten gebraucht ...
... während IRE 4711 nur 4½ Minuten benötigt. Zur Freude des Fotografen verschwin- den beide gleichzeitg im Hohnen-Tunnel, da der IRE das Gegengleis benutzt.
An Ostern 2006 dauert es nur noch acht Monate, bis die Ausrüstung des IRE ebenfalls "nostalgisch" ist, denn dann sind die Fahrzeuge der
"Neuen Schwarzwald- bahn" (Dosto mit 146.2) unterwegs.
Hoffentlich wird eine authen- tische Ausrüstung mit der BR 110 als Zuglok aufbewahrt ...